Ängste sind Gefühle, die verschiedenste Ursachen haben. Normale Angst (Realangst) ist wichtig, da sie uns vor Gefahren warnt und unsere Aufmerksamkeit schärft. Übertriebene Angst stellt für die Betroffenen im alltäglichen Leben jedoch oft eine große Belastung dar.
Ängste sind ein in der Bevölkerung weit verbreitetes Problem, an der ca. 15 % der Deutschen leiden.
Viele Menschen tragen das Problem immer wieder auftretender Ängste lange mit sich herum und suchen erst spät die Hilfe eines Arztes oder Therapeuten. Viele Patienten haben das Gefühl, sie seien die einzigen, die Angstgefühle plagen, empfinden dafür teilweise sogar fast eine Art Scham. Wenn wir im Rahmen des ersten Gesprächs auf diesen Punkt kommen, und ihnen bewusst wird dass sie mit ihrem Problem nicht alleine sind, es wirksame Methoden zur Behandlung von Ängsten gibt und diese schnell zu sehr guten Ergebnissen führen, bedauern viele, das Problem nicht schon viel früher aktiv angegangen zu sein.
Die Ursache einfacher Ängste liegt meist in der klassischen Konditionierung, dass heißt, sie sind erlernt. In den meisten Fällen gibt es ein sogenanntes „initializing event“, d.h., eine auslösende Situation, die von der betroffenen Person als gefährlich eingestuft wird. Die dabei empfundenen Reize, z. B. Schwitzen, erhöhter Blutdruck, Herzrasen, Konzentrationsprobleme, bis hin zum Blackout, werden unbewusst gespeichert. Beim nächsten Angst auslösenden Ereignis, dem sogenannten „subsequent event“, verstärkt sich nun die erlernte Unsicherheit und sorgt dafür, dass zukünftig Angst regelmäßig entsteht, wenn bestimmte Reize von den Betroffenen wahrgenommen werden.
Lassen Sie mich die theoretischen Ausführungen mit einem Beispiel unterlegen, das vor allem den Prozess des „Erlernens“ der Angst deutlich macht:
Beispiel Prüfungsangst
Ein Prüfling, z. B. bei einer Führerscheinprüfung oder bei einer Prüfung in Schule, Ausbildung oder Studium, wird während der praktischen oder mündlichen Prüfung von seinem Prüfer vorgeführt und bloßgestellt, weil er Fragen nicht beantworten kann. Der Prüfling fühlt sich eingeengt und hilflos und hat Angst, durchzufallen. Die Situation spitzt sich zu, und der Prüfling besteht die Prüfung nicht („initializing event“).
Bei der Prüfungswiederholung lösen häufig schon ähnliche äußere Reize (wie z. B. derselbe Prüfer, der Prüfungsraum, Gerüche, Zeitdruck) ähnliche Angstgefühle aus, wie bei der ersten Prüfungssituation („subsequent event“). Neben den äußeren Reizen, die der Prüfling bewusst oder unbewusst wahrnimmt, nimmt er auch seine körperlichen Reaktionen (z. B. Herzklopfen usw.) stärker wahr, was ihn noch aufgeregter werden lässt. Dies führt zusätzlich zu einer Erhöhung des Angstniveaus, und die Konzentrationsfähigkeit sinkt.
Aus einer so alltäglichen Situation kann ein Kreislauf aus Angst entstehen, aus dem die betroffene Person dann kaum noch selbst herausfindet. Selbst eine sehr gute Prüfungsvorbereitung führt dann häufig nicht mehr zu guten Ergebnissen, sondern wird durch die auftretenden Ängste zunichte gemacht.
Bei der Behandlung einfacher Ängste, wie z. B. der Prüfungsangst, habe ich mit der Hypnose sehr gute Erfolge erzielt. Da es sich bei Ängsten um Gefühle handelt, die sich auf der unbewussten Ebene abspielen, führen andere Therapieformen, wie z. B. eine Gesprächstherapie, die die bewusste Ebene ansprechen, oft nicht zu den gewünschten Ergebnissen.
Mit der Hypnose wird die Angst auslösende Situation reproduziert, d. h., die zu behandelnde Person kann sie im sicheren Rahmen der Hypnose noch einmal erleben, bis die Angst langsam wieder nachlässt. Erfolge zeigen sich meist schon nach wenigen Hypnosesitzungen, d. h., das Angstgefühl ist in der Hypnose nicht mehr auslösbar. Wenn dieser Punkt erreicht ist, werden bisher stark Angst auslösende Situationen in der Realität, wie z. B. bei Prüfungen, deutlich entspannter erlebt, dadurch, dass auftretende äußere Reize und körperliche Reaktionen wieder in einer der Situation angemessenen Stärke wahrgenommen werden und nicht zu einer Einschränkung im Alltag führen.
Phobien sind Ängste, die beim Auftreten eines konkreten Reizes auftreten. Die Betroffenen haben Angst vor bestimmten Dingen, Orten, Tieren und Situationen. Häufig reicht schon allein der Gedanke daran aus, um eine starke Angstreaktion hervorzurufen. In der konkreten Situation kommt es in der Regel zu noch stärkeren Angstreaktionen, die häufig in einer Flucht (Verlassen der Situation) enden. Dies führt in der Folge oft zu einer deutlichen Beeinträchtigung der Lebensqualität, da die Betroffenen den auslösenden Reiz vermeiden und sich sozial zurückziehen.
Die Liste der Phobien ist sehr lang, der Verlauf einer Phobie lässt sich sehr gut anhand eines Beispiels erkennen, der jedoch auf die meisten anderen übertragbar ist.
Eine betroffene Person hat Angst vor dem Autofahren. Zunächst fährt man noch, die Angst begleitet einen jedoch schon bei jeder Fahrt. Dies führt häufig dazu, dass man immer seltener fährt und gute Argumente dafür findet, dass z. B. öffentliche Verkehrsmittel einen besser von A nach B kommen lassen. In der Folge wird die Fahrt mit dem Auto immer öfter vermieden, bis man schließlich unter Umständen gar nicht mehr fährt. Dieses Vermeidungsverhalten belastet häufig nicht nur die Betroffenen, sondern auch ihr soziales Umfeld (z. B.kann die Mutter ihre Kinder plötzlich nicht mehr zum Sport fahren oder Treffen mit Freunden fallen aus, da der Treffpunkt nur schwer mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder zu Fuß erreicht werden kann).
Auch andere Ängste / Phobien führen oft zu vergleichbaren Konsequenzen, hier nur einige Beispiele:
Flugangst / Aviophobie führt häufig dazu, dass der Betroffene nicht mehr fliegt. Dies schränkt nicht nur ihn, sondern auch seine Familie in der Reiseplanung und der Auswahl der erreichbaren Ziele deutlich ein.
Höhenangst / Akrophobie, Betroffenen fällt es oft schwer oder es ist ihnen sogar unmöglich, z. B. auf einen Aussichtsturm zu steigen oder Sehenswürdigkeiten
(z. B. Eiffelturm) zu besichtigen.
Angst in engen Räumen / Klaustrophobie, dem Betroffenen ist es z. B. nicht möglich, mit dem Aufzug oder durch einen Tunnel zu fahren.
Angst, in sozialen Situationen negativ bewertet zu werden / Sozialphobie, Betroffene fühlen sich in der Gesellschaft anderer Menschen unwohl, haben Angst, unangenehm aufzufallen. Auch dies führt häufig zu Vermeidungsverhalten und sozialer Isolation.
Angst vor Tieren / Tierphobie, z. B. Angst vor Hunden, kann dazu führen, dass Besuche bei Freunden und Bekannten, die einen Hund besitzen, unterbleiben.
Dies sind nur wenige Beispiele, man könnte die Liste noch um viele weitere Ängste erweitern.
Die gute Nachricht ist, dass sich die meisten Ängste sehr gut mit Hypnose behandeln lassen. Erste Erfolgserlebnisse stellen sich schon nach wenigen Hypnosesitzungen ein. Betroffene spüren rasch eine Linderung der bestehenden Ängste. Die Behandlung und Auflösung der Ängste führt in vielen Fällen zu einer deutlichen Verbesserung und Entspannung der allgemeinen Lebenssituation, da nach der Therapie das Vermeidungsverhalten entfällt.
In meiner Praxis für Beratung-Coaching-Therapie in Bissendorf, nahe Hannover, führe ich die Hypnosetherapie als Einzelbehandlung, individuell auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt, durch.
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